Bericht 26 (Mobilfunk)

S. und D. U. 09.06.03

Im Dezember 2000 wurde auf dem Kirchturm in B. A., trotz Protesten der Bewohner (250 Unterschriften), eine Basisstation, 900 MHz, mit 4 Antennen und Richtstrahlern montiert. Ziemlich untypisch ist die Situierung der Antennen: die 1. in die Stadt-Richtung, die 2. in die Richtung eines Kinderheimes und Krankenhauses (ca. 30 Meter von der Kirche entfernt) und zwei weitere in die Richtung einer kleinen Straße, wo wir wohnen (ca. 20 Meter von unserem Haus). Von der Seite der Pfarrei ist das Fensterloch auf dem Turm leer - es gibt keine Antenne in dieser Richtung, wo der Probst wohnt.

Bis Ende 2000 war unsere Familie, Eltern Mitte 40, Kinder: 18, 12, gesund. Ein paar Tage/Wochen nach der Inbetriebnahme der Mobilfunkstation sind folgende, unspezifische, bis zu dieser Zeit bei niemandem von uns vorgekommene, von vielen verschiedenen Ärzten bescheinigte Symptome eingetreten:

Bewohner weiterer Häuser im Umkreis der Mobilfunksender leiden unter gleichen oder ähnlichen Gesundheitsstörungen, die seit Anfang 2001 mit unterschiedlicher Stärke eingetreten sind. Am schlimmsten war die Gesundheitssituation Mitte 2002. Danach hat sich die Lage zeitweise gebessert, aber manche Symptome wie z.B. erhöhte Temperaturen, hartnäckige Hautveränderungen, extreme Müdigkeit und Schwäche sind weiter geblieben. Wir sind alle mehrere Male in Krankenhäusern gewesen.
Bei Besuchern, die sich längere Zeit in unserem Haus aufgehalten haben, wurde auch ein Temperaturanstieg beobachtet. Unser Hausarzt hat das bestätigt.
Wir sind kein Einzelfall: Uns sind ähnliche Schicksale z.B. in B., S. bekannt.

Wir haben inzwischen alle lokalen und staatlichen Institutionen und Ämter, die für Umwelt und Gesundheit verantwortlich sind, informiert und um Hilfe gebeten. Als einzige Antwort erfuhren wir, dass die elektromagnetische Strahlung die Grenzwerte nicht überschreitet. Zu unseren zahlreichen ärztlichen Ergebnissen und Diagnosen, die die hochfrequente, gepulste Strahlung als Ursache nicht ausschließen, hat niemand Stellung genommen. Auf unseren Vorschlag, dass man unsere Körpertemperatur unter Kontrolle misst, wurde nicht eingegangen.

Letztens hat der Glatzer Landrat (Klodzko), trotz genauer Kenntnis unserer dramatischen Lage, nachträglich eine Genehmigung für die Emission der elektromagnetischen Felder erteilt. Die Betreiber hatten diese Genehmigung seit der Inbetriebnahme bis zu dieser Zeit nicht gehabt.

Wir haben unseren Glauben an Gerechtigkeit, Schutz der Bürger, Sicherheit, Gesetze, die körperliche Unversehrtheit versprechen, verloren. Wir müssen zusehen, wie unsere Kinder zugrunde gehen. Wir haben immer weniger körperliche und seelische Kraft zum Überleben.
Wir möchten Kontakt mit Ärzten aufnehmen, die sich mit den gesamten Auswirkungen der EMF beschäftigen und mit Menschen, die in eine ähnliche Situation wie wir geraten sind.
Wir schließen und an Bewegungen an, die Menschenrechte verteidigen, die Menschen in Schutz nehmen, deren Hoffnung auf Zukunft, auf normales Leben geraubt wurde.